Faszinierend, wie sich Franz Liszt kompositorisch von außermusikalischen Inhalten inspirieren ließ. So kam bei einer Florenzreise die Anregung von der Skupltur „Il Penseroso“ von Michelangelo auf dem Grab des Lorenzo de' Medici. Liszt verzichtete auf Virtuosität zu Gunsten einer expressiven Eindringlichkeit, benutzte gewagte Harmonien und ungewöhnliche Chromatik und bezog sich auch auf ein Gedicht Michelangelos, das dieser der Skulptur beigefügt hat:
Ich bin dankbar, dass ich schlafe
Noch dankbarer, dass ich aus Stein bin.
Solange Ungerechtigkeit und Trug in der Welt sind
halte ich es für eine Wohltat,
Nicht zu denken und nicht zu fühlen
Wecke mich nicht auf, sprich leise.
Noch dankbarer, dass ich aus Stein bin.
Solange Ungerechtigkeit und Trug in der Welt sind
halte ich es für eine Wohltat,
Nicht zu denken und nicht zu fühlen
Wecke mich nicht auf, sprich leise.
Das Stück „Il Penseroso“ gehört zu dem Zyklus „Années de Pèlerinage“, den „Wanderjahren“. Der Titel des Zyklus bezieht sich auf Goethes Entwicklungsroman "Wilhelm Meisters Lehrjahre". Liszt hat Eindrücke seiner Reisen zum Anlass für die 26 Kompositionen genommen, die ihn in die Schweiz und nach Italien führten. Er widmete sich Themen aus der Dichtung (Petrarca, Dante), der bildenden Kunst (Raffael, Michelangelo) und Naturschilderungen.
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